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Insulin spritzen: Anleitung & Tipps

Aktualisiert am 25.07.2025 |
4 Min. Lesezeit
Geprüft von:Karin Pütz

Einleitung

Das Insulinspritzen ist für viele Menschen mit Diabetes ein unverzichtbarer Teil ihres Alltags. Doch gerade am Anfang kann die Insulintherapie Fragen und Unsicherheiten aufwerfen: Wann ist der richtige Zeitpunkt? Welche Technik ist die beste? Und wie vermeidet man Fehler?

Wir geben dir eine leicht verständliche Anleitung und praktische Tipps, damit das Insulinspritzen einfach und sicher wird. Außerdem stellen wir dir moderne Insulin-Pens vor, die den Prozess noch komfortabler gestalten.

Das Wichtigste in Kürze
  • Insulin ist ein lebenswichtiges Hormon, das den Blutzuckerspiegel reguliert.

  • Die richtige Technik und der ideale Zeitpunkt sind entscheidend für die Wirksamkeit.

  • Moderne Insulin-Pens und Einmalspritzen machen die Injektion einfach und präzise.

  • Eine gute Vorbereitung und regelmäßige Kontrolle helfen, Fehler zu vermeiden.

Wann Insulin spritzen?

Der Zeitpunkt für das Insulinspritzen hängt von der Art des Insulins und der individuellen Therapie ab. Es gibt verschiedene Insulinarten, die sich in ihrer Wirkungsdauer unterscheiden und entsprechend zu unterschiedlichen Zeiten gespritzt werden müssen.

Insulinarten und ihre Anwendung

Langzeitinsulin (Basalinsulin):

  • Dieses Insulin wirkt langsam und gleichmäßig, um den Grundbedarf des Körpers über den Tag abzudecken.

  • Wann Insulin spritzen? In der Regel morgens oder abends, immer zur gleichen Zeit.

Bolusinsulin (schnellwirkendes Insulin):

  • Dieses Insulin wird vor den Mahlzeiten gespritzt, um den Anstieg des Blutzuckers nach dem Essen zu regulieren.

  • Idealer Zeitpunkt: Etwa 15–30 Minuten vor der Mahlzeit.

Wann sollte Insulin gespritzt werden?

Vor den Mahlzeiten:

  • Besonders wichtig bei Diabetes Typ 2, wenn Bolusinsulin benötigt wird, um den Blutzuckerspiegel nach dem Essen zu kontrollieren.

Bei hohen Blutzuckerwerten:

  • In Absprache mit dem Arzt kann bei einer Hyperglykämie zusätzlich Insulin gespritzt werden.

Nach ärztlicher Anweisung:

  • Hier legt der Arzt individuell fest, wann und wie viel Insulin gespritzt werden sollte.

Gibt es Unterschiede zwischen Diabetes Typ 1 und Typ 2? 

Die richtige Insulintherapie unterscheidet sich je nach Typ: Während bei Diabetes Typ 1 immer Insulin notwendig ist, kann bei Typ 2 Diabetes häufig eine Anpassung der Lebensweise helfen, den Blutzucker zu regulieren. Insulin wird bei Typ-2-Diabetes nur in fortgeschrittenen Fällen oder bei unzureichender Wirksamkeit anderer Maßnahmen erforderlich.

Richtig Insulin spritzen: Anleitung

Richtig Insulin spritzen: Anleitung

Das Insulinspritzen mag anfangs kompliziert wirken, aber mit der richtigen Technik wird es schnell zur Routine. Eine korrekte Anwendung sorgt dafür, dass das Insulin optimal wirkt und Beschwerden wie Hautreizungen vermieden werden.

Schritt-für-Schritt-Anleitung für die Insulininjektion

Vorbereitung:

  • Hände waschen und das benötigte Material bereitlegen (z. B. Insulin-Pen, Spritze oder Teststreifen).

  • Kontrolliere, ob das Insulin klar ist und keine Verfärbungen oder Partikel aufweist.

Insulin aufziehen oder Pen einstellen:

  • Bei Spritzen: Ziehe die benötigte Dosis Insulin auf.

  • Bei einem Pen: Stelle die gewünschte Menge ein.

Injektionsstelle auswählen:

  • Geeignete Stellen sind der Bauch, die Oberschenkel oder das Gesäß.

  • Wechsel die Stelle regelmäßig, um Hautirritationen zu vermeiden.

Desinfizieren:

  • Reinige die Injektionsstelle mit einem Alkoholtupfer und lasse sie trocknen.

Spritzen:

  • Halte die Haut zwischen zwei Fingern leicht fest und führe die Nadel senkrecht oder in einem 45°-Winkel ein.

  • Drücke das Insulin langsam und gleichmäßig ein.

Nadel entfernen:

  • Ziehe die Nadel gerade heraus und entsorge sie in einem geeigneten Behälter.

Kontrolle:

  • Überprüfe, ob die Injektion erfolgreich war (kein Insulin tritt aus).

  • Notiere die Dosis, falls erforderlich.

Tipps zur Vermeidung von Fehlern

  • Vermeide das Spritzen in verhärtete oder gereizte Hautbereiche.

  • Wechsle regelmäßig die Nadel bei einem Insulin-Pen.

  • Achte darauf, die richtige Insulintemperatur einzuhalten (nicht zu kalt oder warm).

Beachte, dass eine falsche Dosierung von Insulin zu Hyperglykämie (hoher Blutzucker) oder Hypoglykämie (niedriger Blutzucker) führen kann.

Moderne Insulin-Pens und Spritzen: Was du wissen solltest

Moderne Insulin-Pens oder eine Insulinspritze haben die Diabetes-Therapie revolutioniert. Sie sind benutzerfreundlich, präzise und erleichtern die tägliche Anwendung erheblich. Die Wahl des richtigen Geräts kann dir helfen, deinen Blutzucker zu messen und optimal zu kontrollieren. Auch Geräte für das Blutzuckermessen ohne Stechen erleichtern den Alltag. Hier stellen wir dir einige beliebte Modelle und ihre Vorteile vor.

NovoPen 6 – intelligente Insulindosierung

Der NovoPen 6 ist ein High-Tech-Pen, der die Insulintherapie durch digitale Funktionen optimiert. Er zeichnet die Dosis und den Zeitpunkt der Injektionen automatisch auf.

Vorteile:

  • Speicherung der letzten 800 Injektionen.

  • Verbindung mit Diabetes-Apps zur Analyse der Insulindaten.

  • Robustes, modernes Design.

SoloStar – der Allrounder für Insulininjektionen

Der SoloStar eignet sich für alle, die eine einfache, zuverlässige Lösung suchen. Er ist vorgefüllt und sofort einsatzbereit.

Vorteile:

  • Einfaches Einstellen der Dosierung.

  • Keine Vorbereitung erforderlich, da der Pen vorgefüllt ist.

  • Geringe Injektionskraft für komfortables Spritzen.

BD Micro-Fine Insulinspritzen – Präzision für alle Bedürfnisse

Die BD Micro-Fine Insulinspritzen sind für Diabetiker geeignet, die auf klassische Spritzen setzen. Sie sind besonders fein und schonend zur Haut.

Vorteile:

  • Extra-dünne Nadeln für weniger Schmerzen.

  • Präzise Dosierung.

  • Erhältlich in verschiedenen Größen.

Tipps zur Auswahl des passenden Geräts

  • Für Technikliebhaber: Geräte wie der NovoPen 6 bieten zusätzliche digitale Funktionen.

  • Für Einsteiger: Modelle wie der SoloStar sind einfach zu handhaben und sofort einsatzbereit.

  • Für klassische Anwender: Einmalspritzen wie die BD Micro-Fine sind eine zuverlässige Alternative.

  • Eine ausgewogene Ernährung bei Diabetes spielt eine Schlüsselrolle bei der Blutzuckerkontrolle und beeinflusst die benötigte Insulinmenge. Die Wahl des richtigen Messgeräts kann dabei helfen, die Werte im Alltag besser zu überwachen.

  • Sprich mit deinem Arzt oder Apotheker, um das für dich passende Insulin-Gerät zu finden. Eine gute Auswahl erleichtert den Alltag und verbessert die Therapieergebnisse.

Häufige Fehler beim Insulinspritzen

Auch wenn das Insulinspritzen mit der richtigen Technik einfach und sicher ist, können Fehler passieren, die die Wirksamkeit der Therapie beeinträchtigen oder zu Beschwerden führen. 

Hier sind die häufigsten Fehler und wie du sie vermeiden kannst:

Typische Fehler und Lösungen

Immer an derselben Stelle spritzen:

  • Problem: Es kann zu Verhärtungen oder Hautreizungen kommen.

  • Lösung: Wechsle regelmäßig die Injektionsstelle (z. B. Bauch, Oberschenkel, Gesäß).

Falsche Nadeltiefe:

  • Problem: Wenn die Nadel zu tief oder zu flach eingeführt wird, gelangt das Insulin nicht ins Fettgewebe.

  • Lösung: Verwende Nadeln mit passender Länge (6–8 mm) und halte die Nadel im richtigen Winkel.

Nicht desinfizieren:

  • Problem: Es können Infektionen an der Einstichstelle entstehen.

  • Lösung: Reinige die Haut immer mit einem Alkoholtupfer und lasse sie trocknen.

Insulin direkt aus dem Kühlschrank spritzen:

  • Problem: Kaltes Insulin kann schmerzen und wirkt langsamer.

  • Lösung: Lass das Insulin vor der Injektion auf Zimmertemperatur kommen.

Luftblasen in der Spritze:

  • Problem: Dies führt zu einer ungenauen Dosierung.

  • Lösung: Entferne Luftblasen vor der Injektion durch leichtes Klopfen an die Spritze.

Dosis vergessen oder verdoppeln:

  • Problem: Zu viel oder zu wenig Insulin kann zu Hypo- oder Hyperglykämie führen.

  • Lösung: Nutze Insulin-Pens mit Dosisanzeige oder Apps, die deine Werte und Injektionen speichern.

Auch Polyurie und Polydipsie können Anzeichen dafür sein, dass die Blutzuckerwerte nicht richtig eingestellt sind. 

Fazit

Das Insulinspritzen ist eine zentrale Maßnahme, um den Blutzuckerspiegel bei Diabetes zu kontrollieren und langfristige Komplikationen zu vermeiden. Mit der richtigen Technik und den passenden Hilfsmitteln wie modernen Insulin-Pens wird die Injektion einfach und effektiv. Wichtig ist, die Anwendung regelmäßig zu üben, Injektionsfehler zu vermeiden und bei Unsicherheiten einen Arzt zu konsultieren. Neben der richtigen Insulindosierung ist es auch empfehlenswert, zusätzliche Maßnahmen zu ergreifen, um Diabetes vorzubeugen.

Oft gefragt

Roxanne Franz, Medical Writerin Ratgeberartikel
Roxanne Franz
Medical Writerin
Autor

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