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Blutung stoppen: Schnittwunden & Nasenbluten versorgen

Aktualisiert am 06.03.2024 |
8 Min. Lesezeit

Einleitung

Wer kennt das nicht – in einem unachtsamen Moment hast du dir in den Finger geschnitten, und nun hört die Wunde einfach nicht mehr auf zu bluten. In solchen Momenten fragt man sich dann: Wie kann ich die Blutung bloß wieder stoppen? Tatsächlich lassen sich die allermeisten Blutungen recht gut stillen – oft durch Druck von außen auf die blutende Stelle. Beim Nasenbluten ist das nicht ganz so einfach möglich. Hier empfiehlt es sich, die Nasenflügel für ein paar Minuten zusammenzudrücken, dann stehen die Chancen gut, dass die Blutung rasch nachlässt.

Das Wichtigste in Kürze
  • Druck und Kälte können in vielen Fällen helfen, die Blutung einer Wunde zu stoppen.

  • Nasenbluten kann harmlos sein, in einigen Fällen stecken jedoch Krankheiten dahinter. Tritt Nasenbluten bei dir öfter ohne erkennbaren Grund auf, suche zeitnah einen Arzt auf.

  • Hämostatika sind blutstillende Mittel, die mithilfe verschiedener Mechanismen Blutungen stoppen. Sie sind besonders hilfreich in der Chirurgie, in der Zahnmedizin und bei Verletzungen, die dringend ein schnelles Stoppen der Blutung erfordern.

  • Stark blutende Wunden, bei denen sich die Blutung trotz aller Versuche nicht stoppen lässt, sind ein medizinischer Notfall!

Blutung stoppen: Grundlegende Maßnahmen

Wenn du dir etwa eine Platzwunde am Kopf, einen Schnitt am Arm oder eine Schürfwunde am Bein zugezogen hast, so gilt es zunächst einmal, die Wunde gut zu versorgen und den Blutfluss zu stoppen. Bei einer einfachen äußeren Verletzung ist dies meist recht gut möglich. Oft hilft das Anlegen eines Kompressionsverbandes oder eines Druckverbandes. Bei inneren Blutungen jedoch ist die Hilfe von medizinischen Fachkräften zwingend notwendig. Wähle unbedingt den Notruf! Bei starken inneren Blutungen ist oft sogar eine intensivmedizinische Betreuung notwendig.

Doch zurück zu den Dingen, die du tun kannst, um die Blutung bei einer leichten, äußeren Verletzung zu stoppen.

Druck ausüben

Durch ausreichend starken Druck von außen auf die Blutungsquelle lässt sich fast jede Blutung stoppen. Manchmal ist es auch nötig, in die Wunde hineinzudrücken. Dafür sollte immer keimfreies Material wie zum Beispiel eine Mullpresse verwendet werden. Bei großem Blutverlust solltest du als Erste-Hilfe-Maßnahme einen Druckverband anlegen.

Hochlagern des verletzten Körperteils

Willst du einen Druckverband anlegen, so ist es sinnvoll, den verletzten Körperteil hochzulegen (auf diese Weise wird der Blutfluss zur Wunde reduziert). Decke die betroffene Stelle mit einer sterilen Wundauflage vollständig ab und fixiere sie mit einer Mullbinde. Greife dann zu einem ungeöffneten Verbandspäckchen (oder etwas Ähnlichem) als Druckmittel und befestige es, ebenfalls mit einer Mullbinde, auf der Wundauflage – und zwar so fest, dass es Druck auf die Wunde ausübt. Aber Vorsicht: Ein Druckverband sollte niemals am Hals angebracht werden. Dort besteht die Gefahr, dass die Atmung oder der Blutfluss zum Gehirn beeinträchtigt werden.

Verwendung von blutstillenden Hilfsmitteln

Es gibt einige blutstillende Hilfsmittel, zu denen du greifen kannst. Dazu gehören unter anderem sterile Kompressen, blutstillende Pflaster, sterile Pflaster und Medikamente, die den Blutfluss stoppen. Lass dich hierzu ausführlich von deinem Arzt oder im Sanitätshaus beraten und füge die entsprechenden Hilfsmittel für den Fall der Fälle zu deiner Hausapotheke hinzu.

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Schnittwunden richtig versorgen

Schnittwunden richtig versorgen

Eine Schnittwunde hat sich wohl jeder schon mal zugezogen – beim Brotschneiden, an einer scharfen Kante oder einfach an einem Blatt Papier. Solche Verletzungen sind zwar nicht gefährlich, aber schmerzhaft und oft mit starken Blutungen verbunden. Um Entzündungen zu vermeiden, ist es wichtig, Schnittwunden richtig zu versorgen – auch solche, die auf den ersten Blick harmlos erscheinen mögen. Pocht deine Schnittwunde am Finger, kommen zudem Rötungen und Schwellungen hinzu, so deutet dies auf eine Wundinfektion hin. Diese lässt sich meist vermeiden, wenn die Wunde von Anfang an richtig versorgt wird.

Erste Hilfe bei kleineren Schnittwunden

Bei kleinen Schnittwunden, die nicht sehr tief sind, kann es schon ausreichen, einfach ein Pflaster aufzukleben. So wird verhindert, dass Schmutz oder Bakterien eindringen. Außerdem nimmt ein Pflaster das Wundsekret auf. Grundsätzlich gilt: Vor dem Versorgen der Wunde die Hände gründlich waschen und möglichst sterile Einmalhandschuhe tragen. Die Schnittwunde vorsichtig reinigen, mit einem sterilen Tuch vorsichtig abtupfen und dann das Pflaster befestigen.

Druckverband anlegen

Ist eine Schnittwunde jedoch tief und blutet stark, so kann das Anlegen eines Druckverbandes sinnvoll sein. So geht es: Decke die betroffene Stelle mit einer sterilen Wundauflage ab und befestige sie mit einer Mullbinde. Um Druck auszuüben, kannst du zum Beispiel ein ungeöffnetes Verbandspäckchen nehmen. Platziere es auf der Wunde und befestige es ebenfalls mit einer Mullbinde. Achte darauf, die Mullbinde so festzuziehen, dass genügend Druck auf die Wunde ausgeübt wird.

Reinigung und Desinfektion der Wunde

Zuallererst sollte eine Wunde immer gründlich gereinigt werden, damit sie sich nicht entzündet. Kleine, nicht sehr tiefe Schnittwunden kannst du ein paar Sekunden bluten lassen, damit Schmutz oder Ähnliches herausgespült wird. Drücke dann ein steriles Tuch auf die Stelle und stoppe die Blutung. Reinige die Wunde mit Wasser oder spezieller Wundspüllösung. Eine Desinfektion ist bei kleinen Schnittwunden meist nicht nötig. Willst du es dennoch tun, solltest du dafür nichts anderes als ein Wunddesinfektionsmittel verwenden. Achtung: Auf keinen Fall die Wunde ablecken! Im Speichel befindet sich eine Vielzahl an Keimen!

Ursachen für Nasenbluten

Die Ursachen für Nasenbluten können sehr unterschiedlich sein. Oft stecken eher harmlose Auslöser wie ein sehr starkes Schnäuzen oder ein Nasenbohren dahinter, doch auch ernsthafte Krankheiten wie zum Beispiel Bluthochdruck, Arteriosklerose, Nierenerkrankungen oder Erkrankungen der Nasenscheidewand können das Nasenbluten verursachen. Einige Medikamente (etwa Blutverdünner und abschwellend wirkende Nasentropfen) lösen manchmal ebenfalls Nasenbluten aus. Lass unbedingt von einem Arzt abklären, was bei dir dahintersteckt.

Nasenbluten effektiv stoppen

Nasenbluten bei Kindern und Nasenbluten bei Kleinkindern ohne klar ersichtlichen Grund kommt häufiger vor. Bei ihnen ist die Nasenschleimhaut noch besonders empfindlich. Oft reichen leichtes Nasenbohren oder zu festes Schnäuzen schon aus, um die Blutung auszulösen. Auch Wachstumsschübe können die Ursache sein. Kommt das Nasenbluten jedoch immer wieder vor und lässt sich nicht gut stoppen, so ist ein Arztbesuch dringend notwendig – egal, ob es sich bei dem Betroffenen um ein Kind oder einen Erwachsenen handelt.

Hat das Nasenbluten jedoch – wie in den meisten Fällen – eine eher harmlose Ursache, so sollte es recht bald aufhören, wenn du folgende Tipps zur Ersten Hilfe bei Nasenbluten beachtest.

Kopf nach vorne beugen: Warum das wichtig ist

Es ist ein weitverbreiteter Irrtum, dass es hilfreich sei, bei Nasenbluten den Kopf in den Nacken zu legen. Das Gegenteil ist der Fall. Wenn das Blut durch Rachen und Speiseröhre in den Magen gelangt, so kann dies zu Übelkeit führen. Richtig gefährlich ist es, wenn das Blut in die Atemwege läuft, besonders wenn die betroffene Person schläft. Setze dich bei Nasenbluten also besser aufrecht hin, beuge den Kopf vor und drücke die Nasenflügel für einige Minuten zusammen.

Druck auf die Nasenflügel ausüben

Mit dem Zusammendrücken der Nasenflügel (mindestens fünf Minuten, dabei natürlich durch den Mund weiteratmen) lässt sich die Blutung meist stoppen. Unterstützend wirkt es, wenn du dir ein Eis-Pack oder einen kalten Waschlappen in den Nacken legst. Die Blutgefäße ziehen sich dann etwas zusammen.

Wann sollte man bei Nasenbluten zum Arzt gehen?

Es kann durchaus notwendig sein, bei Nasenbluten einen Arzt oder sogar Notarzt aufzusuchen. Dies ist immer dann der Fall, wenn:

  • das Nasenbluten zum wiederholten Mal auftritt

  • dein Blutdruck sehr hoch ist

  • du gerinnungshemmende Medikamente einnimmst

  • sich das Nasenbluten nicht stoppen lässt

Patientin liegt nach Brust-OP in Krankenbett im Krankenhaus, schaut betroffen

Wann ist ärztliche Hilfe erforderlich?

Nimm starke Blutungen grundsätzlich ernst. Bei Erwachsenen bedeutet ein Blutverlust von rund einem Liter bereits Lebensgefahr, bei Kindern ist dieser Punkt noch deutlich früher erreicht. In folgenden Situationen solltest du unbedingt medizinische Hilfe herbeirufen:

  • bei Wunden, die groß und tief sind

  • bei stark blutenden Wunden, auch wenn sie klein sind

  • wenn sich die Blutung nicht stillen lässt

  • bei einem Fremdkörper in der Wunde

  • bei fehlender Tetanusimpfung

  • bei Anzeichen eines Schocks (Frieren, Zittern, schweißnasse, kalte Haut). In diesem Fall unbedingt sofort den Notarzt rufen!

Präventive Maßnahmen und Hausapotheke

Es ist im Nullkommanichts geschehen – schon hast du dir eine Schnittwunde am Finger zugezogen, einen Kratzer am Bein oder eine Schürfwunde am Arm. Niemand ist davor gefeit – und bei Kindern passieren solche kleinen Missgeschicke noch viel häufiger als bei Erwachsenen. Das ist zwar kein Grund zur Panik, dennoch solltest du grundsätzlich jede offene Wunde ernst nehmen, da sie deinen Körper anfällig macht für Infektionen und Schwellungen. Um Alltagswunden schnell und effektiv behandeln zu können und Komplikationen zu vermeiden, ist eine effektive Wundversorgung wichtig. Sie hilft nicht nur bei der Blutstillung, sondern kann auch die Wundheilung beschleunigen. Deshalb empfiehlt es sich, stets eine gut gefüllte Hausapotheke zur Hand zu haben. Aber Achtung: Halte deine Hausapotheke für deine Kinder unzugänglich! Folgendes sollte sie enthalten:

  • Einmalhandschuhe

  • digitales Fieberthermometer

  • Pinzette

  • Pflaster in verschiedenen Größen

  • keimfreie Wundauflagen in verschiedenen Größen

  • Wunddesinfektionsspray

  • Kälte-Sofortkompressen zum Kühlen

  • elastische Binden (zur Versorgung von Zerrungen und Verstauchungen)

  • Zeckenzange

  • Medikamente (ausschließlich nach Rücksprache mit dem Arzt) gegen Fieber, Schmerzen, Übelkeit und Erbrechen

Fazit

Eine Blutung kann aus vielen Gründen entstehen. Doch egal, ob du dir eine Wunde zugezogen hast oder unter Nasenbluten leidest, in vielen Fällen lässt sich die Blutung recht schnell stoppen. Druck und Kälte sind oft hilfreich, verschiedene Verbände kommen infrage. Gelingt es jedoch nicht, den Blutfluss zu stoppen, so solltest du auf jeden Fall einen Arzt zu Hilfe rufen!

Oft gefragt

Mitarbeiterin bei joviva, Karin Pütz, Content Writerin
Karin Pütz
Medical Writerin
Autor

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