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Entzündete Wunde? Ursachen, Behandlung & Wundmaterial
Einleitung
Eine einfache Wunde kann zum ernsthaften Problem werden, wenn diese sich entzündet. Dann sind eine gründliche Reinigung und schnelles Handeln gefragt – insbesondere, wenn eine Verletzung bereits die ersten Anzeichen einer Inflammation zeigt. Mit den passenden Hilfsmitteln und einer sorgfältigen Wundversorgung kann eine Entzündung jedoch erfolgreich behandelt und ihr vorgebeugt werden.
In diesem Ratgeber erfährst du, wie eine entzündete Wunde entsteht, was du dagegen tun kannst und welche Hilfsmittel sich bestens zur Versorgung eignen.
Eine entzündete Wunde kann durch Bakterien oder Fremdkörper verursacht werden, die in eine Wunde eindringen und diese infizieren. Dies löst eine natürliche Reaktion des Immunsystems aus, um die Keime zu bekämpfen und die Wunde zu schützen.
Typische Anzeichen für eine infizierte Wunde sind Rötungen, Schwellungen und ein Wärmegefühl im umliegenden Bereich der Verletzung.
Um einer Entzündung vorzubeugen, ist eine korrekte Erstversorgung in Form einer sorgfältigen Wundhygiene und geeigneter Wundauflagen erforderlich.
Eine bereits infizierte Wunde sollte besonders sorgfältig behandelt werden. Verschlechtert sich der Zustand, sollte dringend ein Arzt aufgesucht werden – besonders, wenn die Wunde sehr tief ist, groß ist oder schlecht heilt.
Ursachen für entzündete Wunden: Wie entstehen sie?
Dringen Bakterien oder andere Krankheitserreger in die verletzte Haut ein, kann dies eine Reaktion des Immunsystems auslösen. Diese dient dazu, die Keime zu bekämpfen und die Wunde zu schützen.
Es wird zwischen folgenden Wundarten unterschieden:
Nässende Wunden: Diese produzieren vermehrt Wundsekret und bieten Bakterien einen idealen Nährboden. Das feuchte Milieu begünstigt die Vermehrung von Keimen und kann so zu einer Infektion führen.
Septische Wunden: Hierbei handelt es sich um bereits infizierte Wunden, in denen sich Bakterien, Viren oder Pilze ausgebreitet haben. Sie entstehen oft durch unsterile Gegenstände oder eine unzureichende Wundversorgung. Ein typisches Beispiel für eine septische Wunde ist die Nagelbettentzündung.
Aseptische Wunden: In der Regel entstehen diese durch einen chirurgischen Eingriff. Sie sind zunächst keimfrei, können sich aber durch äußere Einflüsse oder eine unzureichende Hygiene nachträglich entzünden.
Häufige Auslöser für entzündete Wunden
Die Entstehung einer entzündeten Wunde kann verschiedene Ursachen haben. Verletzungen durch schmutzige oder rostige Gegenstände bergen ein besonders hohes Infektionsrisiko. Auch mangelnde Hygiene bei der Wundversorgung oder das Berühren der Wunde mit ungewaschenen Händen können eine Entzündung fördern:
Bakterielle Besiedlung: Staphylokokken und Streptokokken sind die häufigsten Verursacher von Wundinfektionen. Sie gelangen durch Verunreinigungen oder mangelnde Hygiene in die Wunde.
Fremdkörper: Splitter, Schmutz oder andere Fremdkörper in der Wunde können eine anhaltende Entzündungsreaktion auslösen, da der Körper versucht, diese abzustoßen.
Geschwächte Immunabwehr: Ist das Immunsystem geschwächt, können Wunden schlechter heilen und sich häufiger entzünden. Bestimmte Erkrankungen wie Diabetes oder Durchblutungsstörungen sowie die Einnahme bestimmter Medikamente können daher ein Entzündungsrisiko darstellen.
Übermäßige Feuchtigkeit: Wenn Wundsekret nicht richtig abfließen kann oder die Wunde zu feucht gehalten wird, können sich Bakterien vermehren und eine Entzündung zur Folge haben.
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Symptome einer entzündeten Wunde: Woran erkennt man sie?
Eine entzündete Wunde zeigt in der Regel typische Symptome, die ernst genommen werden sollten. Meistens entwickeln sie sich schrittweise, weshalb eine frühzeitige Feststellung besonders wichtig für die erfolgreiche Behandlung ist.
Typische Anzeichen: Die üblichen Entzündungszeichen sind eine Rötung um die Wunde herum, eine Schwellung des Gewebes, verstärkte Schmerzen und Wärme. Auch wenn die Wunde juckt, kann dies auf eine beginnende Entzündung hindeuten.
Fortgeschrittene Symptome: Bei schwereren Infektionen kann sich Eiter in der Wunde bilden, die Wunde nässt oder entwickelt einen unangenehmen Geruch. Eine tieferliegende Infektion kann sich durch eine harte Schwellung unter einer Narbe zeigen.
Wunde rot umrandet – was tun?
Wenn eine Wunde rot umrandet ist, liegt wahrscheinlich eine Entzündung vor. In diesem Fall solltest du umgehend einen Arzt aufsuchen – besonders, wenn das Symptom von Fieber begleitet wird. Eine gerötete Wunde könnte auf eine Blutvergiftung hinweisen und sollte deshalb niemals selbst behandelt werden.
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Behandlung einer entzündeten Wunde: So heilt die Wunde richtig
Wird eine entzündete Wunde nicht richtig versorgt, kann sich ihr Zustand schnell verschlechtern und sie kann zu einer chronischen Wunde werden. Aus diesem Grund ist die richtige Behandlung essenziell für eine optimale Wundheilung.
Dafür eignen sich verschiedene Therapieansätze:
Reinigung und Desinfektion
Der erste Schritt der Wundversorgung ist die gründliche Reinigung. Zunächst solltest du deine Hände sorgfältig desinfizieren und anschließend folgendermaßen vorgehen:
Spülung mit steriler Lösung: Für die Reinigung solltest du kochsalzhaltige oder antiseptische Spüllösungen verwenden, sodass sämtliche Bakterien und Fremdkörper gründlich aus der Wunde entfernt werden. Versuche, Leitungswasser nur im Notfall zu benutzen, da es Keime enthalten kann.
Desinfektion der Wundränder: Die Haut um die Wunde herum solltest du mit einem geeigneten Desinfektionsmittel behandeln, um die Ausbreitung von Bakterien zu verhindern. Achte jedoch darauf, dass das Mittel nicht direkt in die offene Wunde gelangt.
Entfernung von Fremdkörpern: Kleine Schmutzpartikel oder Splitter müssen vorsichtig mit sterilen medizinischen Instrumenten entfernt werden. Bei tiefsitzenden oder größeren Fremdkörpern solltest du unbedingt einen Arzt aufsuchen, damit diese professionell entfernt werden können.
Wundversorgungsmaterial
Auch die Auswahl des richtigen Wundmaterials spielt eine entscheidende Rolle für eine erfolgreiche Heilung. Moderne Wundauflagen können den Heilungsprozess aktiv unterstützen und das Infektionsrisiko reduzieren:
Sterile Kompressen: Diese bilden die Basis der Wundabdeckung und nehmen überschüssiges Wundsekret auf. Sie sollten regelmäßig gewechselt werden, um eine optimale Wundhygiene zu gewährleisten.
Antiseptische Wundauflagen: Spezielle Auflagen mit antimikrobiellen Wirkstoffen können die Keimbelastung in der Wunde reduzieren. Sie eignen sich besonders für infektionsgefährdete oder bereits entzündete Wunden.
Hydrogel-Auflagen: Bei nässenden Wunden können diese Auflagen überschüssige Feuchtigkeit aufnehmen und gleichzeitig ein optimales Wundmilieu schaffen. Sie unterstützen die natürliche Wundreinigung und können schmerzlindernd wirken.
Medikamentöse Behandlung
In schweren Fällen kann eine medikamentöse Therapie notwendig werden. Diese sollte jedoch immer unter ärztlicher Aufsicht erfolgen, da eine falsche Anwendung die Heilung verzögern kann:
Antibiotische Salben: Eine Salbe für nässende Wunden mit antibiotischen Wirkstoffen kann lokal aufgetragen werden, um die Bakterienmenge zu reduzieren. Die Anwendung sollte jedoch nicht länger als empfohlen erfolgen.
Systemische Antibiotika: Bei ausgedehnten oder tiefen Infektionen können Antibiotika erforderlich sein. Die Auswahl erfolgt idealerweise nach einem Abstrich und Antibiogramm.
Tetanus-Schutz: Bei Verletzungen durch verschmutzte Gegenstände ist die Überprüfung des Tetanus-Impfschutzes essentiell. Eine Auffrischung kann notwendig werden, wenn die letzte Impfung länger als zehn Jahre zurückliegt.
Wie verhindert man, dass sich eine Wunde entzündet?
Um eine Entzündung zu vermeiden, ist Vorbeugen die beste Methode. Dabei spielen die richtige Erstversorgung und sorgfältige Nachbehandlung eine entscheidende Rolle.
Besonders aufmerksam solltest du bei Risikofaktoren wie einer Wundrose nach einem Insektenstich sein, da hier das Infektionsrisiko erhöht ist.
Richtige Wundversorgung bei entzündeter Wunde
Die ersten Minuten nach einer Verletzung sind entscheidend für den weiteren Heilungsverlauf. Das Infektionsrisiko kann durch folgende Maßnahmen erheblich reduziert werden:
Sofortige Blutstillung: Starke Blutungen sollten durch Druck auf die Wunde gestoppt werden. Verwende dabei saubere Tücher oder sterile Kompressen. Bei kleineren Verletzungen kann das Blut kurz fließen, da es Schmutz und Bakterien ausspült.
Schonende Reinigung: Spüle die offene Wunde vorsichtig mit klarem Wasser oder einer sterilen Lösung aus. Vermeide es, die Wunde aggressiv zu reiben, da das Gewebe dadurch zusätzlich geschädigt werden könnte. Desinfektionsmittel sollten nur auf die Wundränder aufgetragen werden.
Professionelle Versorgung: Bei tieferen Wunden, starken Blutungen oder wenn sich die Wundränder nicht von selbst schließen, ist eine ärztliche Behandlung erforderlich. In manchen Fällen muss die Wunde genäht werden. Dabei beschäftigt viele die Frage: „Tut Fäden ziehen weh?“. In den meisten Fällen sind die Schmerzen jedoch minimal und können höchstens ein leichtes, unangenehmes Ziehen verursachen.
Hygienemaßnahmen bei entzündeter Wunde
Der Schlüssel zur erfolgreichen Vermeidung von Wundinfektionen ist die sorgfältige und konsequente Hygiene. Diese beginnt bereits bei der Erstversorgung und sollte über die gesamte Heilungsphase fortgesetzt werden.
Wasche dafür deine Hände gründlich, bevor du die Wunde berührst oder den Verband wechselst. Verwende dabei Seife und warmes Wasser für mindestens 20 Sekunden oder nutze ein alkoholbasiertes Händedesinfektionsmittel. Achte darauf, dass du die Wunde selbst nicht unnötig berührst oder aufkratzt, auch wenn sie juckt. Das Wundmilieu sollte sauber und trocken gehalten werden, wobei übermäßige Feuchtigkeit ebenso vermieden werden sollte wie komplettes Austrocknen der Wunde.
Geeignetes Wundmaterial
Die Wahl des richtigen Verbandmaterials ist wichtig, um einen zuverlässigen Schutz und eine erfolgreiche Heilung zu gewährleisten.
Es kann zwischen verschiedenen Wundauflagen unterschieden werden, die für die jeweilige Art der Wunde am besten geeignet sind:
Atmungsaktive Pflaster: Für kleine Schnittwunden eignen sich wasserfeste, aber atmungsaktive Pflaster, die einen Gasaustausch ermöglichen und gleichzeitig vor Bakterien schützen. Sie sollten täglich gewechselt werden oder spätestens, wenn sie sich lösen.
Spezielle Wundauflagen: Bei größeren oder problematischen Wunden kommen hydroaktive Verbände zum Einsatz, die ein optimales Heilungsmilieu schaffen. Sie können Feuchtigkeit regulieren und antimikrobielle Eigenschaften besitzen.
Kompressionsverbände: Bei Schwellungen oder zur Unterstützung der Durchblutung können elastische Binden verwendet werden. Diese dürfen jedoch nicht zu fest angelegt werden, um die Blutzirkulation nicht zu beeinträchtigen.
Was tun bei schwierigen Wunden? Diese Tipps helfen
Manche Wunden stellen eine besondere Herausforderung dar und benötigen daher eine individuell angepasste Behandlung. Je nach Art und Schweregrad der Wunde sind unterschiedliche Maßnahmen erforderlich:
Nässende und offene Wunden: Diese produzieren häufig übermäßig viel Sekret und heilen langsamer. Verwende saugfähige Wundauflagen, die das Wundsekret aufnehmen können, ohne an der Wunde zu kleben. Ein regelmäßiger Verbandswechsel ist wichtig, um eine Mazeration der umgebenden Haut zu vermeiden. Eine Schürfwunde behandeln bedeutet oft, zunächst gründlich zu reinigen und die Wunde dann mit geeigneten Auflagen feucht zu halten.
Umgang mit septischen Wunden: Bei bereits infizierten Wunden ist meist eine professionelle medizinische Behandlung erforderlich. Die Wunde muss möglicherweise chirurgisch gereinigt werden, und eine antibiotische Therapie kann notwendig sein. In solchen Fällen sollte keine Selbstbehandlung durchgeführt werden, sondern eine professionelle Behandlung durch einen Arzt eingeleitet werden.
Chronische Wunden: Wunden, die nach vier Wochen keine Heilungsfortschritte zeigen, gelten als chronisch und benötigen eine spezialisierte Behandlung. Hier können oft Grunderkrankungen wie Diabetes oder Durchblutungsstörungen eine Rolle spielen, die eventuell mitbehandelt werden müssen.
Fazit
Eine entzündete Wunde sollte nicht ignoriert werden, sondern aufmerksam beobachtet und behandelt werden, um Komplikationen zu vermeiden. Die Kombination aus einer gründlichen Wundhygiene, geeignetem Verbandsmaterial und konsequenter Nachsorge bildet die Grundlage für eine erfolgreiche Heilung.
Je früher die Wunde behandelt wird, desto wahrscheinlicher ist auch ihre erfolgreiche Heilung. Deshalb solltest du bereits bei ersten Anzeichen einer Infektion oder wenn sich der Zustand der Wunde verschlechtert ärztliche Hilfe aufsuchen. Mit den richtigen Maßnahmen und den passenden Produkten zur Wundheilung lassen sich die meisten Wundinfektionen erfolgreich vermeiden oder behandeln.
Oft gefragt
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