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Fibrinbelag: Ursachen, Eiter & passende Wundpflege

Aktualisiert am 06.03.2024 |
10 Min. Lesezeit

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Einleitung

Fibrinbelag auf Wunden kann zunächst beunruhigend wirken – dabei handelt es sich um einen natürlichen Bestandteil des Heilungsprozesses. Diese gelblich-weißen Ablagerungen entstehen, wenn sich Fibrinproteine in der Wunde ansammeln und können sowohl förderlich als auch hinderlich für die Wundheilung sein. Deshalb ist die richtige Einschätzung und Behandlung von Fibrinbelag entscheidend für eine optimale Wundversorgung, da sie einen wesentlichen Einfluss auf den Heilungsverlauf haben kann.

Erfahre hier, worum es sich bei Fibrin genau handelt, wie dieser entsteht und woran du ihn erkennst.

Das Wichtigste in Kürze
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Was ist Fibrin?

Fibrin ist ein faserförmiges, wasserunlösliches Eiweiß, das eine wichtige Rolle bei der Blutgerinnung und Wundheilung spielt. Entsteht eine Verletzung, wird das Protein Fibrinogen durch das Enzym Thrombin in Fibrin umgewandelt. Zusammen mit Blutplättchen bildet es ein stabiles Netzwerk, das als Blutpfropf oder Wundschorf bezeichnet wird. Dieser natürliche Mechanismus dient dazu, verletzte Blutgefäße zu verschließen und die Wunde vor dem Eindringen von Bakterien und anderen Krankheitserregern zu schützen.

Besonders in der frühen Heilungsphase ist Fibrin aus diesem Grund wünschenswert und notwendig. Es stabilisiert die Wunde und schafft eine Grundlage für das Wachstum neuer Zellen. Fibrin kann dann jedoch dann zum Problem werden, wenn es sich übermäßig ansammelt oder nicht rechtzeitig abgebaut wird. In diesem Fall sollte es professionell entfernt werden, da es die Wundheilung verhindern kann.

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Ursachen von Fibrinbelag: Wie entsteht er?

Die Entstehung von Fibrinbelag ist ein komplexer Prozess, der verschiedene Ursachen haben kann. Grundsätzlich entsteht er als natürliche Reaktion des Körpers auf eine Verletzung, kann aber durch verschiedene Faktoren verstärkt werden.

Die Hauptursachen für die Bildung von Fibrinbelag sind:

  • Normale Wundheilung: Jede Wunde durchläuft verschiedene Heilungsphasen, in denen Fibrin eine wichtige Rolle spielt. In der Hämostase, oder Blutstillung, sowie der Entzündungsphase ist die Fibrinbildung ein ganz normaler Vorgang, um die Wunde zu schließen.

  • Wundsekret oder Eiter: Eine übermäßige Sekretion der Wunde kann zur vermehrten Fibrinablagerung führen. Dabei ist es wichtig zu unterscheiden: Klares bis gelbliches Wundsekret ist normal, während eitriges Sekret auf eine Infektion hindeuten kann.

  • Infektionen: Bakterielle Infektionen können die Fibrinproduktion verstärken und zu hartnäckigen Belägen führen, die sich schwerer entfernen lassen. Diese sollten dringend von einem Facharzt untersucht und behandelt werden.

  • Durchblutungsstörungen: Ein schlechte Durchblutung kann den natürlichen Abbau von Fibrin verlangsamen und zu bleibenden Belägen führen.

  • Chronische Wunden: Bei Wunden, die über längere Zeit nicht heilen, kann sich eine Grindwunde bilden. Hierbei handelt es sich um eine harte, gelblich-braune Kruste aus getrocknetem Fibrin und anderen Wundbestandteilen.

Unterschiede zwischen normalem Fibrin und Infektfibrin

Um die richtigen Versorgungsmaßnahmen vorzunehmen ist eine Unterscheidung zwischen normalem Fibrin und Infektfibrin entscheidend: Während normales Fibrin meistens an einer hellgelben bis weißlichen Färbung zu erkennen ist, zeigt sich Infektfibrin häufig dunkler. Zusätzlich können ein unangenehmer Geruch und eine starke Haftung des Fibrins auf einen Infekt hindeuten. Bei Verdacht auf eine Infektion solltest du umgehend einen Arzt aufsuchen, da eine eventuell eine Behandlung mit Antibiotika erforderlich sein könnte.

Symptome und Erkennung: Woran erkennt man Fibrinbelag?

Um den Fibrinbelag einer Wunde richtig einzuschätzen, sollte dieser ganz genau betrachtet werden. Fibrinbelag kann durch verschiedene Anzeichen identifiziert werden:

  • Gelblich-weißliche Verfärbung: Wenn zum Beispiel eine OP-Wunde nässt oder gelblich ist, kann dies auf Fibrinbelag hindeuten. Die Farbe kann von einem helleren Gelbton bis zu gräulich-weiß reichen.

  • Faserige oder schleimige Konsistenz: Fibrinbelag hat oft eine bestimmte, charakteristische Textur, die sich von normalem Wundsekret unterscheidet. Häufig ist diese faserig oder schleimig.

  • Anhaftung an der Wunde: Anders als normales Sekret haftet Fibrinbelag an der Wundoberfläche und lässt sich nicht einfach abspülen.

  • Behinderung der Heilung: Wunden mit übermäßigem Fibrinbelag heilen oft langsamer und zeigen weniger Fortschritte in der Epithelisierung.

Bei oberflächlichen Verletzungen kann auch eine Schürfwunde, die nässt, gelblich erscheinen, wenn sich Fibrin ansammelt. Das lässt sich häufig bei größeren Schürfwunden beobachten.

Eine dicke Kruste auf der Wunde kann entstehen, wenn Fibrin mit anderen Wundbestandteilen austrocknet. Diese harten Krusten können hinderlich für die Heilung sein und sollten fachgerecht behandelt werden.

Wichtig: Achte darauf, die Kruste nicht aufzukratzen oder zu reizen. Wende dich stattdessen an einen Arzt, der die Wunde untersucht und fachgerecht behandelt.

So entfernt man Fibrinbelag: Behandlungsmöglichkeiten

Die Entfernung von Fibrinbelag erfordert fundiertes Fachwissen und die richtige Entfernungstechnik. Leichte Beläge bauen sich in machen Fällen von selbst ab, während hartnäckige Ablagerungen eine professionelle Behandlung erfordern. Dabei hängt die richtige Behandlungsmethode von der Wundart, dem Ausmaß des Belags und dem allgemeinen Gesundheitszustand ab. Im folgenden erfährst du, welche Möglichkeiten es gibt, Fibrinbelag zu entfernen.

Wundreinigung und Débridement bei Fibrin

Das Débridement beschreibt die fachgerechte Entfernung von abgestorbenem Gewebe und Belägen aus einer Wunde. Sie sollte ausschließlich von medizinischem Fachpersonal durchgeführt werden, da bei einer fehlerhaften Behandlung zu Komplikationen führen kann.

Bei der Entfernung von Fibrin aus einer Wunde kommen verschiedene Débridement-Methoden zur Anwendung:

  • Mechanisches Débridement: Hierbei wird der Fibrinbelag mechanisch mit speziellen Instrumenten entfernt. Während diese Methode sehr effektiv ist, kann sie schmerzhaft sein.

  • Enzymatisches Débridement: Spezielle Enzyme können Fibrinproteine auflösen und so auf schonende Weise den Belag entfernen. Diese Methode ist besonders für das umliegende, gesunde Gewebe weniger aggressiv.

  • Autolytisches Débridement: Hier baut der Körper den Fibrinbelag mithilfe von feuchten Wundauflagen selbst ab. Dies ist die schonendste, aber auch langwierigste Methode.

  • Hydro-Débridement: Durch den Einsatz von Wasserdruck oder speziellen Spüllösungen wird der Belag in diesem Fall gelöst und ausgespült.

Wundversorgungsmaterial zur Entfernung von Fibrinbelag

Das richtige Wundversorgungsmaterial kann einen großen Einfluss auf den Heilungsverlauf einer haben. Beispielsweise können moderne Wundauflagen aktiv zur Entfernung von Fibrinbelägen aus Wunden beitragen.

Diese Hilfsmittel können besonders effektiv sein:

  • Hydrogele: Diese Auflagen spenden Feuchtigkeit und können verhärtete Beläge aufweichen, wodurch der natürliche Abbau des Fibrins gefördert wird.

  • Hydrokolloide: Sie schaffen ein feuchtes Wundklima und können leichte Fibrinbeläge durch autolytisches Débridement entfernen.

  • Alginate: Bei stark nässenden Wunden können Alginatauflagen überschüssiges Sekret aufnehmen und gleichzeitig die Wundreinigung unterstützen.

  • Enzymatische Auflagen: Spezielle Auflagen mit Enzymen können gezielt Fibrinproteine abbauen.

Die richtige Auswahl der Wundauflage sollte immer in Absprache mit medizinischem Fachpersonal erfolgen. Im Sanitätshaus erhältst du professionelle Beratung zur optimalen Wundversorgung. Einen Termin dafür kannst du einfach online über joviva buchen.

Wann muss ein Fibrinbelag entfernt werden?

Nicht jeder Fibrinbelag muss unbedingt entfernt werden. Die Entscheidung hängt von verschiedenen Faktoren ab und sollte immer von medizinischen Fachkräften getroffen werden. Besonders bei der Unterscheidung zwischen Fibrin oder Eiter solltest du besonders vorsichtig sein, da eine falsche Einschätzung zu Komplikationen führen kann.

Grundsätzlich ist die Entfernung von Fibrin in folgenden Situationen notwendig:

  • wenn die Wundheilung stagniert oder sich verschlechtert

  • bei Anzeichen einer Infektion wie Rötung, Schwellung oder übelriechendem Sekret

  • wenn der Belag die Wundränder am Zusammenwachsen hindert

  • bei chronischen Wunden, die trotz adäquater Behandlung nicht heilen

  • bei ausgedehnten oder sehr dicken Belägen, die die Wundbeurteilung erschweren

Vermeidung von Fibrinbelägen: Vorbeugen und Pflegen

Die beste Behandlung von Fibrinbelag ist seine Vermeidung. Durch richtige Wundpflege und präventive Maßnahmen kannst du das Risiko für übermäßige Fibrinbildung deutlich reduzieren und eine optimale Wundheilung fördern.

Tipps zur Wundpflege, um Fibrinbildung zu vermeiden

Eine sachgerechte Wundpflege von Anfang an kann helfen, problematische Fibrinablagerungen zu verhindern. Dabei spielen verschiedene Faktoren eine wichtige Rolle.

Grundlegende Maßnahmen zur Vermeidung von übermäßigem Fibrinbelag:

  • Feuchte Wundheilung: Halte die Wunde in einem optimalen Feuchtigkeitszustand. Zu trockene Wunden neigen zur Krustenbildung, während zu feuchte Wunden Mazeration fördern können.

  • Regelmäßiger Verbandwechsel: Wechsle Wundauflagen entsprechend den Empfehlungen und passe die Häufigkeit an die Wundsekretion an.

  • Schonende Reinigung: Reinige die Wunde vorsichtig mit steriler Kochsalzlösung oder klarem Wasser. Vermeide aggressive Desinfektionsmittel, die das Gewebe schädigen können.

  • Vermeidung von Traumata: Schütze die Wunde vor mechanischen Belastungen und wiederholten Verletzungen.

Auswahl des richtigen Wundmaterials zur Förderung der Heilung

Die Wahl der passenden Wundauflage ist entscheidend für eine problemlose Heilung ohne übermäßige Fibrinbildung. Moderne Wundauflagen können aktiv zur Heilungsförderung beitragen.

Kriterien für die optimale Materialauswahl:

  • Wundphase: Unterschiedliche Heilungsphasen erfordern verschiedene Auflagentypen. In der Entzündungsphase sind absorbierende Materialien wichtig, während in der Proliferationsphase feuchtigkeitsspendende Auflagen bevorzugt werden.

  • Sekretmenge: Bei stark nässenden Wunden sind hochabsorbierende Materialien erforderlich, während bei wenig sezernierender Wunden feuchtigkeitsspendende Auflagen sinnvoll sind.

  • Wundtiefe und -größe: Tiefe Wunden benötigen oft spezielle Tamponaden oder Schaumstoffauflagen, während oberflächliche Wunden mit dünnen Folienverbänden versorgt werden können.

  • Lokalisation: Je nach Körperregion sind verschiedene Eigenschaften wichtig, wie Flexibilität bei Gelenken oder wasserdichte Eigenschaften bei häufigem Kontakt mit Feuchtigkeit.

Hygienemaßnahmen und regelmäßige Kontrolle der Wunde

Saubere Verhältnisse und regelmäßige Wundkontrolle sind fundamental für die Vermeidung von Komplikationen. Dabei geht es nicht nur um die Reinigung der Wunde selbst, sondern um ein umfassendes Hygienekonzept.

Achte auf gründliche Händehygiene vor jedem Kontakt mit der Wunde, verwende sterile oder zumindest saubere Materialien für die Wundversorgung und dokumentiere den Heilungsverlauf durch regelmäßige Beurteilung von Größe, Aussehen und Sekretion der Wunde. Bei Veränderungen wie zunehmender Rötung, Schwellung, Schmerzen oder verändertem Geruch solltest du umgehend medizinische Hilfe suchen. Auch wenn sich die Wunde nach einer Woche nicht erkennbar verbessert oder sogar verschlechtert, ist eine ärztliche Kontrolle notwendig.

Besondere Herausforderungen bei Fibrin: Umgang mit schwierigen Wunden

Bestimmte Wundtypen stellen besondere Anforderungen an die Behandlung von Fibrinbelag. Diese Situationen erfordern oft eine individuell angepasste Therapie und engmaschige Kontrollen.

Spezielle Herausforderungen bei verschiedenen Wundtypen:

  • Nässende Wunden: Stark sezernierende Wunden können zu vermehrter Fibrinbildung führen. Hier ist eine optimale Balance zwischen Feuchtigkeitskontrolle und Schutz des umgebenden Gewebes entscheidend. Hochabsorbierende Auflagen und regelmäßige Verbandwechsel sind oft notwendig.

  • Chronische Wunden: Langanhaltende Wunden wie Ulcera oder diabetische Wunden neigen zu hartnäckigen Fibrinbelägen. Diese erfordern oft eine Kombination aus mechanischem und enzymatischem Débridement sowie eine Behandlung der Grunderkrankung.

  • Septische Wunden: Infizierte Wunden mit Fibrinbelag stellen eine besondere Herausforderung dar. Hier ist meist eine systemische Antibiotikabehandlung zusätzlich zur lokalen Wundversorgung erforderlich. Eine enge Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Fachbereichen ist oft notwendig.

  • Postoperative Wunden: Wunden nach chirurgischen Eingriffen können besonders anfällig für Fibrinablagerungen sein, insbesondere wenn Komplikationen wie Nachblutungen oder Infektionen auftreten. Eine fachgerechte Nachsorge ist hier essentiell.

  • Nässende Wunden:

  • Chronische Wunden:

  • Septische Wunden:

  • usw.

Fazit

Fibrinbelag ist ein natürlicher Bestandteil der Wundheilung, der sowohl förderlich als auch hinderlich sein kann. Die richtige Einschätzung und Behandlung erfordert Fachwissen und sollte nicht in Eigenregie erfolgen. Bei Anzeichen von Infektionen, ausbleibender Heilung oder Unsicherheiten ist eine professionelle medizinische Beurteilung unerlässlich. Durch sachgerechte Wundpflege und präventive Maßnahmen lassen sich viele Probleme mit Fibrinbelag vermeiden und die Heilung optimal unterstützen.

Oft gefragt

Mitarbeiter bei joviva, Mona Zaqqa, Content Creator
Mona Zaqqa
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