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Wundheilungsstörung: Ursachen, Behandlung & Hilfsmittel!
Einleitung
Bei einer Verletzung durchläuft der Körper einen Wundheilungsprozess, der mit der vollständigen Schließung der Wunde endet. Was geschieht jedoch, wenn dieser Prozess gestört wird?
Eine Wunde, die einfach nicht heilen will, kann frustrierend und belastend sein. In diesem Fall wird in der Medizin von einer Wundheilungsstörung gesprochen. Diese kann verschiedene Ursachen haben und erfordert oft eine gezielte Behandlung. In diesem Ratgeber erfährst du, wie du Wundheilungsstörungen erkennst, was die häufigsten Auslöser sind und welche Maßnahmen dir helfen können.
Wundheilungsstörungen entstehen, wenn der natürliche Heilungsprozess des Körpers unterbrochen oder verlangsamt wird.
Verschiedene Faktoren wie Durchblutungsstörungen, Infektionen oder Grunderkrankungen können die Ursache sein und spielen eine wichtige Rolle in der richtigen Wundpflege.
Eine frühzeitige ärztliche Untersuchung und Behandlung sind entscheidend, um Komplikationen zu vermeiden und die Heilung zu fördern.
Eine professionelle Wundreinigung und geeignete Hilfsmittel können den Heilungsprozess effektiv fördern, sollten jedoch unter ärztlicher Aufsicht erfolgen.
Was ist eine Wundheilungsstörung?
Normalerweise durchläuft jede Wunde die drei Phasen der Wundheilung: die Reinigungsphase (Exsudationsphase), die Granulationsphase und die Regenerationsphase (Epithelisierungsphase). Dieser Prozess nennt sich primäre Wundheilung und kann bis zu drei Wochen dauern. Leichtere Wunden verheilen in der Regel innerhalb dieser Zeit, indem die Blutgefäße sich zusammenziehen und ein Fibrinbelag die Wunde von außen nach innen schließt. Eine schützende Kruste wird gebildet, welche sich im letzten Schritt mit Gewebe füllt.
Wird die Heilung jedoch behindert – beispielsweise durch eine Infektion, Durchblutungsstörung oder ein geschwächtes Immunsystem –, liegt eine Wundheilungsstörung vor. Eine sogenannte sekundäre Wundheilungsphase wird eingeleitet, die deutlich länger dauern kann.
Eine schlecht heilende Wunde ist daran zu erkennen, dass sie nach zwei bis drei Wochen noch nicht abgeheilt ist. Die Wunde kann offen bleiben, sich wiederholt entzünden oder überschüssiges Narbengewebe bilden. Zeigt sie über einen Zeitraum von mehr als vier Wochen keine Heilungsfortschritte, kann sie sich in eine chronische Wunde entwickeln.
Hinweis: Deine Wunde heilt nicht richtig? Dann ist es ratsam, ärztlichen Rat aufzusuchen, da eine schlechte Wundheilung zu ernsthaften Komplikationen führen kann. So kann eine professionelle Wundreinigung schnellstmöglich eingeleitet werden.
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Mögliche Ursachen im Überblick
Es gibt verschiedene Gründe für eine schlechte Wundheilung. Ursachen können sowohl akute als auch chronische Faktoren einschließen. Im Folgenden bekommst du einen Überblick über die häufigsten Wundheilungsstörungs-Ursachen:
Akute Ursachen für eine Wundheilungsstörung
Akute Ursachen wirken direkt auf die Wunde ein und können den Heilungsprozess sofort beeinträchtigen. Dazu gehören:
Infektionen: Bakterien, Viren oder Pilze können in die Wunde eindringen und eine Entzündung verursachen, die die Heilung verzögert oder verhindert.
Fremdkörper: Splitter, Schmutz oder andere Fremdkörper in der Wunde können zu anhaltenden Entzündungen führen und müssen entfernt werden.
Mechanische Belastung: Übermäßige Bewegung oder Druck auf die Wunde kann dazu führen, dass sie immer wieder aufreißt und nicht heilen kann.
Ungeeignete Wundversorgung: Zu häufiges oder zu seltenes Wechseln der Verbände sowie die Verwendung ungeeigneter Wundauflagen können den Heilungsprozess stören.
Austrocknung: Wunden heilen besser in einem feuchten Milieu – trockene Wunden neigen zu Verkrustungen und heilen langsamer.
Allgemeine Ursachen für eine Wundheilungsstörung
Diese Ursachen betreffen den gesamten Körper und können die Wundheilung ebenfalls beeinträchtigen:
Diabetes mellitus: Hohe Blutzuckerwerte aufgrund von Diabetes können die Blutgefäße und Nerven schädigen, was eine schlechtere Durchblutung und verlangsamte Wundheilung zur Folge haben kann.
Durchblutungsstörungen: Arterielle oder venöse Durchblutungsstörungen verhindern, dass die Wunde ausreichend mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt wird.
Immunschwäche: Ein geschwächtes Immunsystem kann Infektionen nicht effektiv bekämpfen und den Heilungsprozess verlangsamen.
Medikamente: Bestimmte Medikamente wie Kortison, Blutverdünner oder Chemotherapeutika können die Wundheilung beeinträchtigen.
Mangelernährung: Protein-, Vitamin- oder Mineralstoffmangel kann dazu führen, dass der Körper nicht genügend Bausteine für die Geweberegeneration zur Verfügung hat.
Rauchen: Nikotin verengt die Blutgefäße und reduziert die Sauerstoffversorgung des Gewebes erheblich.
Anzeichen & Symptome: So kann sich eine Wundheilungsstörung äußern
Wundheilungsstörungssymptome können vielfältig sein und je nach Ursache und Schweregrad variieren. Es ist wichtig, die Warnzeichen zu erkennen, um frühzeitig handeln zu können.
Starke und anhaltende Schmerzen: Typische Anzeichen einer gestörten Wundheilung sind anhaltende Schmerzen, die nicht nachlassen oder sogar stärker werden. In manchen Fällen bleibt die Wunde offen oder wird größer. Häufig kommt es zu wiederkehrenden Entzündungen mit Rötungen, Schwellungen und Überwärmung der betroffenen Stelle.
Eiterbildung: Ein weiteres wichtiges Warnsignal ist eine Veränderung der Wundsekretion. Bei einer geringen Menge klarer oder leicht gelblicher Flüssigkeit handelt es sich häufig um Fibrin, dessen Bildung ein normaler Teil der Wundheilung ist. Übelriechende, eitrige oder stark blutige Absonderungen deuten jedoch auf Komplikationen hin und sollten schnellstmöglich ärztlich behandelt werden.
Krankheitsgefühl: Symptome wie Fieber, Müdigkeit oder ein allgemeines Krankheitsgefühl können auf eine entstehende Infektion hinweisen. Bei chronischen Wunden kann es zu Gewebeveränderungen im betroffenen Körperbereich kommen, wie beispielsweise Hautverfärbungen oder Schwellungen.
Wenn du eines oder mehrere dieser Symptome bei dir feststellst, solltest du deine Wunde schnellstmöglich von einem Arzt untersuchen lassen.
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Was hilft bei einer Wundheilungsstörung? Hilfreiche Tipps!
Die Behandlung einer Wundheilungsstörung ist abhängig von der individuellen Ursache und dem Heilungsverlauf. Deshalb sollte zunächst der Grund der Störung ärztlich untersucht und identifiziert werden.
Was tun bei einer Wundheilungsstörung?
Eine Wundheilungsstörung kann zu schwerwiegenden Komplikationen führen, weshalb sie eine professionelle Wundreinigung erfordert. Dabei entfernt der Arzt abgestorbenes Gewebe, Fremdkörper oder Beläge, die die Heilung behindern. Dieses sogenannte Debridement schafft optimale Bedingungen für die Regeneration.
Liegt eine Grunderkrankung vor, spielt die Behandlung dieser jedoch eine genauso wichtige Rolle. Bei Diabetes ist eine gute Blutzuckereinstellung wichtig, bei Durchblutungsstörungen oder -erkrankungen wie der peripheren arteriellen Verschlusserkrankung (PAVK) können gefäßerweiternde Medikamente oder operative Eingriffe notwendig sein. Liegt eine Infektion vor, wird diese meist mit Antibiotika behandelt.
Auch die richtige Wundversorgung ist essentiell. Moderne Wundauflagen halten die Wunde feucht und schaffen ein optimales Heilungsklima. Je nach Art der Wunde kommen verschiedene Materialien zum Einsatz: absorbierende Auflagen bei stark nässenden Wunden, hydrokolloide Verbände für trockene Wunden oder silberhaltige Auflagen bei Infektionsgefahr.
Neben der medizinischen Behandlung können auch Lebensstilanpassungen helfen. Eine ausgewogene Ernährung mit ausreichend Protein, Vitaminen und Mineralstoffen unterstützt das Immunsystem und damit die Wundheilung. Ebenso kann der Verzicht auf Nikotin und Alkohol die Durchblutung erheblich verbessern.
Die besten Hilfsmittel für die Wundheilung: Was darf auf keinen Fall fehlen?
Mit den richtigen Hilfsmitteln kannst du den Heilungsprozess erheblich unterstützen. Folgende Produkte gehören zur Grundausstattung:
Sterile Kompressen und Mullbinden: Diese sind besonders wichtig, da sie die Wunde vor äußeren Einflüssen schützen und eine sichere Erstversorgung ermöglichen.
Moderne Wundauflagen: Hydrogel-Verbände oder Schaumstoffverbände schaffen optimale Heilungsbedingungen. Sie halten die Wunde feucht und fördern die natürliche Regeneration des Gewebes.
Wundreinigungslösungen: Diese speziellen Lösungen helfen dabei, die Wunde sauber zu halten, ohne das empfindliche Gewebe zu schädigen. Sie entfernen Bakterien und Verschmutzungen schonend.
Spezielle Wundgele: Diese können die Heilung aktiv fördern und gleichzeitig Schmerzen lindern. Sie enthalten oft heilungsunterstützende Wirkstoffe und schaffen ein optimales Wundmilieu.
Kompressionsverbände: Bei chronischen Wunden können diese die Durchblutung verbessern und Schwellungen reduzieren. Sie unterstützen den venösen Rückfluss und fördern die Heilung.
Einmalhandschuhe und Desinfektionsmittel: Für die hygienische häusliche Pflege sind diese unverzichtbar, um vor Infektionen zu schützen und eine sichere Wundversorgung zu ermöglichen.
Wundthermometer: Ein Wundthermometer kann dabei helfen, Entzündungen frühzeitig zu erkennen, sodass eine schnelle Wundheilungsreinigung durchgeführt werden kann.
Ein Beratungstermin im Sanitätshaus kann dir helfen, die richtigen Hilfsmittel genau auf deine Bedürfnisse abzustimmen. Finde auf joviva ein Sanitätshaus in deiner Nähe und buche ganz einfach einen Termin online. Beachte jedoch, dass eine Selbstbehandlung nicht ohne ärztlichen Rat vorgenommen werden sollte.
Fazit
Wundheilungsstörungen sind ein ernst zu nehmendes Problem, das verschiedene Ursachen haben kann. Eine frühzeitige Erkennung und professionelle Behandlung sind entscheidend für den Erfolg der Behandlung.
Mit der richtigen Kombination aus ärztlicher Versorgung, geeigneten Hilfsmitteln und Lebensstilanpassungen lassen sich auch schwer heilende Wunden oft erfolgreich behandeln. Bei Verdacht auf eine Wundheilungsstörung solltest du jedoch immer einen Arzt aufsuchen, sodass die Wunde professionell untersucht und gereinigt werden kann.
Oft gefragt
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